Die E10-Verarschung
Der ADAC testet die Qualität von Treibstoffen. Stichprobenartig und immer wieder mal, zuletzt bei der Einführung des neuen E10-Superkraftstoffes (Super 95 ROZ mit 10% Bio-Ethanolbeimischung). Was dabei aufgedeckt wurde, ist ein Schlag ins Gesicht der Tankstellenkunden.
Über einen gewissen Zeitraum haben etliche Tankstellen über bereits auf E10 umgestellte Zapfsäulen noch herkömmliches Super mit 5%iger Bio-Ethanolbeimischung verkauft. Und das, OBWOHL bereits parallel der Verkauf des „alten“ Super mit einem Mehrpreis von 5-6ct/l lief. Alle, deren Fahrzeuge nicht E10 tauglich sind oder die aus Unwissenheit bzw. Überzeugung E5 getankt haben, wurden betrogen. Gewerbsmässig betrogen!
Gleichzeitig ist ja alles so umweltfreundlich mit dem E10, dass das normale E5 Super jetzt wohl flächendeckend vom E0 (zumindest an unserer OMV Tanke steht beim Super Plus im Gegensatz zum „alten“ Super nichts von Ethanolbeimischung, die Prüfung des ADAC bestätigt das auch) Super Plus abgelöst wird, da laut Mineralölgesellschaften keine ausreichenden Lagertanks für beide Sorten parallel existieren. *DAS* nenne ich auch Betrug, 1. weil das Versprechen der Mineralölgesellschaften bzw. der E10-Einführenden Politik auf E5 als Bestandsmarke gegolten hat, 2. weil damit statt Treibstoff mit 5%iger Biobeimischung nun Treibstoff *OHNE* Biozumischung entgegen steht. Geht es hier dann wirklich um die Umwelt?
Nein, um die Umwelt geht es hier vermutlich nicht, auch wenn das die Politik immer wieder gerne vorschiebt. Beim Anbau von Pflanzen für die Gewinnung von Ethanol wird massig Anbaufläche für Lebensmittel umgewandelt. Folge: Die Lebensmitelpreise steigen und die zusätzlich benötigten Flächen werden gerodet. Natürlich nicht in Deutschland, das würde man ja sehen, nein, weit weg, wo es (scheinbar) keinen stört. Zur Senkung des CO2 Ausstoß über die Verbrennung von fossilen Treibstoffen wird massig Regenwald gerodet und damit zusätzlich jede Menge CO2 freigesetzt. Greenpeace hat das in einem Bericht auf der Webpräsenz dargestellt. Aber nicht nur das neue E10 tut der Umwelt keinen wirklichen Gefallen, auch das Bio-Diesel ist nicht frei von teils gewaltigen Nebenwirkungen, wie in einem anderen Artikel bei Greenpeace zu lesen ist.
Fakt ist auch, dass die Regierung an jeder Preiserhöhung, egal ob versteckt oder offensichtlich und auch am Betrug am Kunden gut verdient. Man kann die Einführung einer neuen Spritsorte (E10) vorschreiben, aber dem OFFENSICHTLICHEN Preisabsprachen der Konzerne zu bestimmten Zeiten kann kein Einhalt geboten werden. Angeblich sei es nicht nachweisbar ist, dass solche Absprachen vorliegen. HALLO MyFly, jemand zu Hause?? Man braucht sich nur mal die teils mehrmals täglichen Spritpreissprünge ansehen und feststellen, dass so gut wie alle Tankstellen der großen Konzerne IMMER die gleichen Preise haben. Und auch die Preiserhöhungen zu den Ferienzeiten ist noch keinem aufgefallen?
Das wir weg müssen von den fossilen Brennstoffen ist klar, Erdöl wird nicht unbegrenzt vorrätig sein und auch die Umweltaspekte müssen bedacht werden. Aber ich bin mir sicher, dass das Elektroauto alleine nicht diese Wende bestreiten kann. Auch da gibt es zu viele Einschränkungen in der Umweltfreundlichkeit, sei es hochgiftige (und gefährliche) Batterien oder die umweltfreundliche Erzeugung des dafür benötigten Strombedarfs. Solange dieser (und auch der Energiebedarf für die Herstellung eines umweltfreundlichen Fahrzeugs) aus Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen oder auch Atomkraftwerken kommt, sind auch die Elektroautos nicht „sauber“. Auch kann der Wechsel hin zum reinen eletrischen Antrieb nicht von jetzt auf gleich erfolgen, da die Infrastruktur zum nutzungsfreundlichen Laden der leeren Batterien (vor allem unterwegs) noch nicht gegeben sind. Zwischenlösungen wie Hybridtechnik kann hier einspringen, auch die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, wo sinnvoll nutzbar, trägt einen großen Teil dazu bei. Leider kann aber nicht jeder in den Genuss einen gut ausgebauten ÖPNV zurück greifen, gerade in ländlichen Gebieten muss man froh sein, wenn wenigstens 2-3 Mal am Tag ein Bus fährt.
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