Der Yaris und die gelbe Motorkontrolleuchte – Zweiter Akt?

Die Lampe leuchtet!

Die Lampe leuchtet… Einerseits gut, das heißt,das Lämpchen funktioniert noch 😉 Andererseits schlecht, das heißt, dass in der Motorelektronik wieder was im Busch ist…

 

Die Lampe leuchtet!

Die Lampe leuchtet… Einerseits gut, das heißt,das Lämpchen funktioniert noch 😉 Andererseits schlecht, das heißt, dass in der Motorelektronik wieder was im Busch ist…

Aber halt, keine Panik. Jetzt kann sich zeigen, ob das Gerätchen, welches ich in der elektronischen Bucht für 38 Geldeinheiten inkl. Versand ergattert habe, sein Geld wert ist. Welches Gerätchen? Na der Bluetooth OBD2 Dongle, asierend auf einem ELM327 Chip, welcher die OBD2 Werte aus dem Steuergerät auslesen kann. Also mal flugs angeschlossen, Putty angeworfen (Man kann das Dongle über eine Serielle Verbindung „bedienen“) und initialisiert. ATZ (wie beim Modem) sorgt für einen Reset des ELM327, in „AT L1“ sorgt dafür, dass ein Linefeed nach jeder Ausgabe gemacht wird. Dann kann man die Rückgabewerte auch lesen. Die Bedienung des Dongles ist relativ einfach. Man schickt einfach die ID des Wertes, welchen man gerne hätte, auf den Bus und bekommt nach kurzer Zeit die Antwort zurück. Zum auslesen des Steuergerätfehlerspeichers genügt in diesem Fall ein „03“ gefolgt von Enter. Als Antwort spuckt der Dongle ein „43 01 71 00 00 00 00“ aus. Das „43“ ist dabei die Bestätigung des angeforderten Codes, dabei wird auf den Originalcode einfach 40 addiert. Der Rest ist Fehlercode. Pro Code benötigt man 2 Byte, in diesem Fall „01“ und „71“. Also Fehler P0171, ein alter Bekannter. Der besagt, dass ein Fehler in der Gemischaufbereitung festgestellt wurde. Das kann jetzt zwei (eigentlich 3) Ursachen haben:

  1. Luftmengenmesser ist defekt oder verdreckt (das wäre die einfachste aller Möglichkeiten, jedenfalls so lange man den LMM reinigen kann)
  2. Die Lambdasonde vor Kat ist defekt oder das Kabel ist beschädigt
  3. Es wird Fremdluft nach dem LMM gezogen

Fangen wir mal bei Punkt 1 an. LMM ausbauen, das ist durch abschrauben des Luftfiltergehäuses und lösen von zwei Kreuzschlitzschrauben relativ einfach und schnell erledigt. Ach ja, Kabel abziehen nicht vergessen. Nach einem Blick auf den Sensor war schnell klar, dass der das Problem verursacht hat. Trotz Luftfilter kommt noch einiges an feinem Staub in den Ansaugtrakt, das setzt mit der Zeit den Sensor eine Schicht auf und es kann nicht mehr genau genug die Luftmenge gemessen werden. Daraus resultiert eine andere Gemischbildung und dadurch eine andere Verbrennung. Die Lambdasonde 1 vor Kat ist jetzt genau dazu da, die Verbrennung im Motor zu kontrollieren. Das Steuergerät kann in Grenzen die Messungenauigkeit des LMM ausgleichen, aber irgendwann ist Schluß. Dann geht es in den „Notbetrieb“ und schreibt einen P0171 in den Fehlerspeicher.

Also mal eben den Bremsenreiniger reinhalten und danach trockenblasen. Einbauen, anschließen, Fehlercode löschen (das geht pber den OBD Dongle mit dem Kommand „04“. Die Motorkontrolleuchte ist wieder aus und bis jetzt auch nicht wieder angegangen. Sehr gut.

Das Dongle hat sich soeben gelohnt, das Fehlerauslesen bei unserer Werkstatt war und ist zwar immer kostenlos, aber die Behebung des „Schadens“ wäre mit ca. 30 Min. berechnet worden. Bei einem Stundensatz von mittlerweile ca. 70 Geldeinheiten sind das auch schon 35 Geldeinheiten. Damit hat es der LMM jetzt innerhalb der knapp 220000km zum dritten Mal in den Fehlerspeicher geschafft. Aber dieser „Fehler“ ist ja jetzt sehr einfach zu beheben. BTW: Der LMM ist ein Schwachpunkt des Yaris, wird wohl aber viel zu oft zu früh getauscht. Eine Reinigung ist bewiesenermaßen fast immer erfolgreich und auch für ungeübte zu schaffen. So lange man den empfindlichen Sensor nicht mit Wattestäbchen oder gar einem Schraubendreher zu Leibe rückt 😉

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